GESCHICHTE

Schon immer haben wir über eine Möglichkeit nachgedacht, Kinder in dieser Welt, die keine Eltern haben, zu unterstützen. Aufgrund unserer Reisen mussten wir feststellen, dass es ganz egal ist, in welchem Land und an welchem Ort man mit der Hilfe beginnt. Armut und Elend sind überall sehr groß. Zuerst zog es uns nach Indien. Es ist jedoch schlecht möglich, eine Idee umzusetzen, wenn man keinen vertrauenswürdigen Ansprechpartner kennt, der deine Interessen vertritt und in deinem Sinne handelt. 
 
Unser Au-Pair Mädchen Erika kam aus Peru. Es entwickelte sich recht schnell ein intensives, freundschaftliches Verhältnis und somit besprachen wir, ob es möglich wäre, mit ihrer und der Unterstützung ihrer Familie ein Waisenhaus in Peru zu eröffnen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir noch nicht in Peru gewesen, und waren uns auch noch nicht über die furchtbare Armut in diesem Land im Klaren.
 
Die Familie von Erika war überwältigt von der Idee und nahm sich sofort Zeit, im Umkreis von Huancayo ein geeignetes Haus zu finden, um ca. 15 Kinder aufzunehmen. Einsatz und Wille der Familie waren unglaublich. Es wurden Bilder von Häusern gemacht, die uns per Email zugingen. Es dauerte eine Weile, bis wir alle von einem Objekt überzeugt waren. Es sollte nicht in der Stadt sein, eine Schule in der Nähe haben und Platz für eine Erweiterung bieten.
 
Es dauerte mit vollem Einsatz ca. 2 Monate, und wir hatten ein Haus, das uns zusagte. Es ist toll, nur stark renovierungsbedürftig. Macht nichts. Das Haus wurde gekauft. Wiederum in der Familie von Erika waren zwei Handwerker, die sich um die Renovierung kümmerten. Alles ging sehr schnell!
 
Wir hatten unsere Flüge gebucht. Zwei Wochen Peru. Über Delta Airline konnten wir viel Gepäck mitnehmen. Vorweg hatten wir eine Menge Kleider für Kinder und Erwachsene gesammelt.
 
Der Flug nach Lima war lang, und die Fahrt nach Huancayo mühsam, jedoch waren wir sehr gespannt, was uns in San Pedro erwartet.
 
Ich war sehr überrascht, wie schön alles war. Die Zimmer hatten neue Böden – die Wände waren gestrichen – das Dach war schon neu gedeckt.
 
In einem Patio wurde ein kleines Haus gebaut mit 3 Toiletten und 3 Duschen.
 
Die Zeit verging sehr schnell. Wir kauften Betten, Schränke, Teppiche u.s.w.. Stundenlang saßen wir bei Notaren und Anwälten. Auch dort ist es sehr bürokratisch. Wir hatten das Glück, einen sehr netten und hilfsbereiten Notar kennen zu lernen, der unser Projekt mit allen Kräften unterstützte. Wir mussten einen Verein gründen und unsere Glaubwürdigkeit bezeugen lassen. Wir hatten uns das eigentlich einfacher vorgestellt.
 
Die Familie von Erika organisierte einen Sonntags Gottesdienst für unser Heim und uns.
 
Der ganze Ort kam zusammen und wollte uns natürlich auch kennen lernen. Das war eine bewegende Erfahrung. Am Ende des Gottesdienstes ist der Pfarrer noch durch alle Räume gegangen und hat das Haus gesegnet. Wir wurden sehr liebevoll aufgenommen. Es wurde ein traditionelles Patchamankaessen bei uns im Grundstück vorbereitet. (ein typisches Essen aus der Region Junin).
 
So, unsere Reise ist fast zu Ende. Wir haben alles gut vorbereitet und hoffen, dass wir bald schon die Möglichkeit haben, die ersten Kinder in unserem mit Liebe eingerichteten Heim aufzunehmen.

 

 
Ich denke, es ist wichtig, einen kleinen Beitrag gegen das Elend dieser Welt zu leisten. Man kann mit wenig schon so viel bewegen.